Das Wichtigste zur Fahrschule
Ja. In Deutschland können Sie einen Führerschein nur erhalten, wenn Sie eine Fahrschule besuchen.
Fahrschüler müssen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis lernen, ein Kfz im Straßenverkehr zu führen. Die Ausbildung endet mit der theoretischen und praktischen Fahrprüfung.
Die Kosten variieren je nach Anbieter. Außerdem kommt es auch darauf an, wie viele Fahrstunden Sie benötigen.
Auf der Suche nach einer Fahrschule?
Hier finden Sie eine Auswahl an Fahrschulen in Deutschland:
Academy Fahrschule SGH GmbH
Über die Fahrschule zur Fahrerlaubnis
Autofahren will gelernt sein! Daher ist ein Besuch der Fahrschule in Deutschland eine Grundvoraussetzung, um eine Fahrerlaubnis in der entsprechenden Fahrzeugklasse erhalten zu können.
Egal, ob Auto, Motorrad oder Lkw – jeder Führerscheinanwärter muss eine entsprechenden Lehreinrichtung besuchen, um die nötigen praktischen und theoretischen Kenntnisse im Umgang mit einem Kfz zu erlernen.
Aber wie können Sie eine geeignete Fahrschule finden? Was ist bei der Ausbildung wichtig und wie können Sie sich optimal auf die anstehenden Prüfungen vorbereiten? Der nachfolgende Ratgeber beantwortet diese Fragen und legt den Fokus dabei auf die Fahrschule fürs Auto, also den Erwerb von einem Führerschein der Klasse B.
Weiterführende Ratgeber zum Thema „Fahrschule“
Inhalt
Fahrschulen: Durch einen Vergleich die richtige finden
Bevor Sie anfangen können in der Fahrschule zu üben, worauf es beim Autofahren ankommt, müssen Sie erst einmal einen geeigneten Anbieter finden. Fahrschulen sind in Deutschland in einer Vielzahl vorhanden, da kann es schon einmal schwer werden, die richtige zu finden.
Die Anbieter sind allesamt privatisiert, eine staatliche Fahrschule oder ähnliches gibt es nicht. Da stellt sich natürlich die Frage, wie Sie eine geeignete Fahrschule finden können. Zunächst empfiehlt es sich, im Freundes- und Bekanntenkreis nach Erfahrungswerten zu fragen.
Vielleicht kann Ihnen jemand hier schon eine passende Adresse nennen. Zudem sollten Sie bedenken, dass nicht jede Fahrschule dieselben Fahrschulautos anbietet. Haben Sie eine präferierte Marke bzw. ein bestimmtes Modell ins Auge gefasst, mit welchem Sie das Fahren erlernen wollen, können Sie gezielt nach Fahrschulen suchen, welche diese Autos nutzen.
Zusätzlich können Sie auch überlegen, ob Sie mit Gangschaltung oder Automatikgetriebe das Autofahren lernen wollen.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass nicht jede Fahrschule über viele Fahrlehrer verfügt, sodass oft Termine für Fahrstunden schon lange im Vorfeld gebucht werden müssen. Auch die Zeiten, zu denen der Theorieunterricht angeboten wird, sollten eine wichtige Rolle spielen. Schließlich muss der Besuch der Fahrschule auch mit dem Rest Ihres Alltags vereinbar sein.
Anmeldung bei der Fahrschule
Haben Sie dann einen geeigneten Anbieter gefunden, müssen Sie einige Unterlagen zur Anmeldung mitbringen. Zum Service der meisten Fahrschulen gehört es nämlich, dass diese in Ihrem Namen beim Einwohnermeldeamt einen „Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis“.
Erst wenn dieser bewilligt wurde, kann zu einem späteren Zeitpunkt die Zulassung zu den Prüfungen in Praxis und Theorie erfolgen. Für diesen Antrag zum Führerschein fallen Kosten an, welche je nach Bundesland variieren. Bei der Fahrschule wird zusätzlich die Anmeldegebühr fällig.
Folgende Unterlagen müssen Sie bei Ihrem ersten Besuch in der Fahrschule mitbringen:
- Biometrisches Passbild
- Personalausweis oder Reisepass
- Teilnahmebescheinigung für einen Erste-Hilfe-Kurs (dieser wird sogar von einigen Fahrschulen angeboten)
- Einen Sehtest (darf nicht älter als 24 Monate sein)
Intensivfahrschule: In kurzer Zeit zum Führerschein?
Für eine umfassende Führerscheinausbildung wird einige Zeit benötigt. Die Theoriestunden werden oft nicht jeden Tag angeboten, sodass sich dieser Teil der Ausbildung sehr in die Länge ziehen kann. Auch Fahrstunden können nicht immer in kurzen Abständen absolviert werden, schließlich gibt es meist mehrere Fahrschüler, die ihre Übungsfahrten absolvieren möchten.
Da nicht jedermann gewillt ist, so viel Zeit in die Führerscheinausbildung zu stecken, gibt es alternative Modelle, die von einigen Fahrschulen angeboten werden. So ist es beispielsweise möglich, quasi per „Crashkurs“ zum Führerschein zu kommen.
Auch sogenannte „Fahrschul- oder Führerscheincamps“ werden teilweise in Deutschland angeboten. Hier haben beispielsweise Schüler die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen die Fahrerlaubnis zu erwerben. Dabei erwartet sie allerdings ein straffes Programm:
Täglich finden teils mehrere Theoriestunden statt und auch in der Praxis sind die Fahrschüler bei einer solchen Art der Fahrschule jeden Tag gefordert. Viel Zeit zum Lernen für die Theorieprüfung bleibt dann oft nicht.
Daher sind solche Crashkurse oder auch Ferienfahrschule umstritten. Kritiker bemängeln immer wieder, dass die erlernten Informationen und Fähigkeiten in so kurzer Zeit nicht richtig verarbeitet werden können.
Gibt es eine eigene Fahrschule für Lkw?
Grundsätzlich können in einer Fahrschule verschiedene Fahrerlaubnisklassen erworben werden. Wollen Sie einen Lkw-Führerschein machen, empfiehlt es sich, eine spezialisierte Fahrschule für diese Fahrerlaubnisklasse besuchen.
In der Fahrschule lernen: Übung macht den Meister
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. In diesem Sprichwort steckt viel Wahrheit und es lässt sich auch auf die Ausbildung in der Fahrschule beziehen. Der Fahrschüler wird gerade am Anfang mit vielen neuen Eindrücken konfrontiert und muss jede Menge erlerntes Wissen verarbeiten.
Gerade bei der ersten Fahrstunde ist die Aufregung meist besonders groß. Lassen Sie sich nicht beirren, wenn Sie bei den ersten Versuchen immer wieder den Motor abwürgen. Ein Gefühl für Fahrzeug und Kupplung erhalten Sie im Laufe der Zeit.
Der theoretische Teil der Ausbildung
Bevor es allerdings ans Autofahren geht, müssen in der Fahrschule erst einmal die theoretischen Grundlagen für das Führen von Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr verinnerlicht werden. Anhängig von der Fahrzeugklasse muss eine bestimmte Anzahl an Theoriestunden vom Führerscheinanwärter absolviert werden.
Eine Theoriestunde umfasst in aller Regel 90 Minuten und hat ein bestimmtes Thema, in welchem die Grundlagen durch einen Vortrag vermittelt werden sollen. Dabei können die Fahrschüler meist Fragen zum besseren Verständnis stellen. Mögliche Themen in den Theoriestunden sind zum Beispiel:
- Umweltschutz
- Abschleppen
- Verkehrszeichen
- Überholen
- Verhalten bei Unfällen
- Besonderheiten auf der Autobahn
Je nach angestrebter Führerscheinklasse ist eine bestimmt Anzahl Theoriestunden für den Fahrschüler verpflichtend. Diese sind in zwei unterschiedliche Kategorien eingeteilt: Grund- und Zusatzstoff.
Von ersterem müssen beim Führerschein der Klasse B in der Fahrschule 12 Doppelstunden zu je 90 Minuten absolviert werden. Zusätzlich sind zwei Doppelstunden zu Themen aus dem Zusatzstoff vorgeschrieben.
Wie bereits erwähnt, befasst sich jede Theoriestunde mit einem vorab festgelegten Themenblock. Es empfiehlt sich, alle Themenblöcke einmal zu besuchen um einen umfassenden Überblick der Verhaltensregeln im Straßenverkehr zu erhalten.
Allerdings besteht keine Verpflichtung, alle Themengebiete abzudecken. Im Gegenteil: Grundsätzlich könnten Sie auch zwölfmal dieselbe Theoriestunde besuchen und hätten somit die erforderliche Mindestzahl erfüllt.
Lernen für die Fahrschule: Die Theorie muss sitzen
Nun reicht der Unterricht in der Fahrschule alleine nicht aus, damit sich der Führerscheinanwärter umfassend auf die Theorieprüfung vorbereiten kann. Daher ist ein Lernen außerhalb der Fahrschule in aller Regel erforderlich.
Zum Üben können dabei verschiedene Wege genutzt werden. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kleinen Überblick der gängigsten Methoden:
- Lehrbuch: Für die Menschen, die noch analog lernen wollen, stellt ein Lehrbuch eine gute Option dar. Hier werden in aller Regel nicht die Fragen präsentiert, sondern die Informationen aus den einzelnen Theoriestunden aufbereitet. Somit können Sie sich optimal in alle Themengebiete einlesen und erhalten umfassende Erklärungen der einzelnen Sachverhalte.
- Führerscheinbögen: Die klassische Methode um für die Theorieprüfung zu lernen sind Führerscheinbögen. Allerdings ist diese Variante leicht veraltet, greifen heutzutage viele Menschen doch auf Apps oder Computer-Programme zurück. Bei diesem Lernmodell arbeitet der Führerscheinanwärter alle Fragen, die bei der Prüfung gestellt werden können durch und kontrolliert im Anschluss, wie viele Fehler er sich geleistet hat. Dadurch kann ein großer Lerneffekt erzielt werden, wenn beispielsweise Themengebiete ersichtlich werden, die den Fahrschüler vor Probleme stellen. In diesen Bereichen kann er dann verstärkt üben.
- Online, Apps bzw. Computer-Programme: Wie bereits erwähnt wird in der heutigen Zeit häufig nicht mehr der klassische Führerscheinbogen auf Papier genutzt. Apps haben diesen weitgehend abgelöst. Auch online gibt es etliche Anbieter, welche Fragebögen zur Verfügung stellen und im Anschluss auswerten, wie der jeweilige Fahrschüler abgeschnitten hat.
Die Theorieprüfung
Sind alle erforderlichen Stunden des Theorieunterrichts absolviert, stellt die Fahrschule einen entsprechenden Nachweis für den Führerscheinanwärter aus. Dieser kann dann bei der Prüforganisation (TÜV oder DEKRA) vorgelegt werden, um eine Zulassung zur Theorieprüfung zu erwirken.
Wie bereits angeklungen ist, wird die Prüfung selbst in Form der Beantwortung von Fragebögen absolviert. Je nach angestrebter Führerscheinklasse kommt ein anderer Fragenkatalog zum Einsatz, aus welchem die Prüfungsfragen ausgewählt sind.
Die Prüfung selbst wird an einem Computer durchgeführt. Im Multiple-Choice-Verfahren können die zutreffenden Antworten für die jeweilige Frage per Mausklick ausgewählt werden. In aller Regel werden dabei drei Antworten vorgegeben, von denen auch alle zutreffen können.
Es reicht also meist nicht aus, nur eine Antwort als „richtig“ zu markieren. Jeder Frage wird eine Wertigkeit von zwei bis fünf zugeordnet. Aus diesem Wert ergeben sich die Fehlerpunkte, welche der Fahrschüler bei einer falschen Beantwortung erhält.
Wird das für die Führerscheinklasse festgelegte Maximum überschritten, gilt die Prüfung automatisch als nicht bestanden. Für den Autoführerschein sind beispielsweise zehn Fehlerpunkte zulässig. Einzige Ausnahme: Sie beantworten zwei Fragestellung mit einer Wertigkeit von fünf falsch. Auch in diesem Fall wären Sie durchgefallen.
Wurde die Theorieprüfung nicht bestanden, kann diese nicht am selben Tag wiederholt werden. § 18 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) sieht eine Sperrzeit von mindestens zwei Wochen vor. Bei einem Täuschungsversuch handelt es sich gar um sechs Wochen, die der Betroffene warten muss.
Geht allerdings alles gut und die Theorieprüfung wird bestanden, erhält der Fahrschüler einen Nachweis ausgestellt. Dieser kann bei der Fahrschule abgegeben werden. Das Dokument ist wichtig, damit der Führerscheinanwärter für die praktische Fahrprüfung angemeldet werden kann.
Die praktische Führerscheinausbildung: Endlich selbst am Steuer
Nun aber genug mit der Theorie, gehen wir in die Praxis über! Steht die erste Fahrstunde in der Fahrschule an, sind die meisten Betroffenen verständlicherweise aufgeregt. Aber keine Sorge: Es wird von Ihnen nicht gleich verlangt, dass Sie das Fahrzeug alleine steuern.
Zunächst wird Sie der Fahrlehrer in die wichtigsten Funktionen der Technik einweisen und mit Ihnen versuchen, eine optimale Ausrichtung von Sitz und Lenkung zu erzielen. Danach geht es aber auch schon los.
In der ersten Fahrstunde wird in aller Regel das Anfahren geübt. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn dabei der Motor einige Male „absäuft“. Dies ist keine Seltenheit und niemand erwartet von Ihnen, dass Sie das schon in der ersten Fahrstunde perfekt können.
Mit der Zeit werden Sie in der Bedienung und in Ihrer Fahrweise sicherer. Dann drängt sich irgendwann die Frage auf, wie viele Fahrstunden für den Führerschein eigentlich benötigt werden. Deren Beantwortung hängt natürlich maßgeblich von Talent und Können des einzelnen Fahrschülers ab.
Allerdings gibt es beim Autoführerschein gesetzlich vorgeschriebene Pflichtfahrstunden. Dies sind:
- Nachtfahrt: Diese Pflichtfahrstunde umfasst circa drei Stunden und soll den Führerscheinbewerber mit dem Autofahren bei Nacht vertraut werden. Neben dem Einsatz vom Fernlicht, wird auch geübt, wie die Funktion aller Leuchten am Kfz überprüft werden kann.
- Überlandfahrt: Mit einer Dauer von fünf Stunden ist die Überlandfahrt die längste Pflichtfahrstunde. Sie findet vorwiegend auf Landstraßen statt und soll dem Fahrer ein Gefühl für das Fahren von langen Strecken vermitteln.
- Autobahnfahrt: Wie der Name bereits vermuten lässt, wird bei dieser Pflichtfahrstunde in der Fahrschule das Fahren auf der Autobahn geübt. Vom Überholen bis hin zum Auffahren auf die Autobahn soll der Fahrschüler mit möglichst vielen Situationen vertraut gemacht werden.
Praktische Prüfung: Die Fahrschule beenden
Sind alle Pflichtfahrstunden und die Theorieprüfung erfolgreich absolviert, neigt sich die Zeit in der Fahrschule langsam ihrem Ende entgegen. Eine letzte, große Hürde, ist dann auf dem Weg zur Fahrerlaubnis noch zu überwinden: Die praktische Fahrprüfung.
Die Bestimmungen zur Prüfung sind in der FeV definiert. In Anlage 7 zu § 16 Abs. 2, § 17 Abs. 2 und 3 heißt es:
Der Bewerber muss fähig sein, selbständig das Fahrzeug auch in schwierigen Verkehrslagen verkehrsgerecht und sicher zu führen. Seine Fahrweise soll defensiv, rücksichtsvoll, vorausschauend und dem jeweiligen Verkehrsfluss angepasst sein. Daneben soll er auch zeigen, dass er über ausreichende Kenntnisse der für das Führen eines Kraftfahrzeugs maßgebenden gesetzlichen Vorschriften und einer umweltbewussten und energiesparenden Fahrweise verfügt, sie anzuwenden versteht sowie mit den Gefahren des Straßenverkehrs und den zu ihrer Abwehr erforderlichen Verhaltensweisen vertraut ist. Insbesondere ist bei den nachfolgenden Punkten auf richtige Verhaltensweisen, Handhabung bzw. Ausführung zu achten:
- fahrtechnische Vorbereitung,
- Lenkradhaltung,
- Verhalten beim Anfahren,
- Gangwechsel,
- Steigung und Gefällstrecken,
- automatische Kraftübertragung,
- Verkehrsbeobachtung und Beachtung der Verkehrszeichen und -einrichtungen,
- Fahrgeschwindigkeit,
- Abstand halten vom vorausfahrenden Fahrzeug,
- Überholen und Vorbeifahren,
- Verhalten an Kreuzungen und Einmündungen, Kreisverkehren und Bahnübergängen,
- Abbiegen und Fahrstreifenwechsel,
- Verhalten gegenüber Fußgängern sowie an Straßenbahn- und Bushaltestellen,
- Fahren außerhalb geschlossener Ortschaften und
- fahrtechnischer Abschluss der Fahrt.
Werden diese Fähigkeiten bei der praktischen Prüfung nachgewiesen, gilt sie als bestanden und ein neuer Führerscheininhaber ist geboren. Sie erhalten den Führerschein direkt nach Bestehen der Prüfung.
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