Vom Ampelblitzer erfasst: Bußgeldtabelle
Vom Ampelblitzer erfasst: Bußgeldrechner
Das Wichtigste zum Ampelblitzer
Ein Ampelblitzer sieht genauso aus wie ein Gerät zur Geschwindigkeitskontrolle. Ob es sich um einen Ampelblitzer handelt, verrät vor allen Dingen seine Positionierung. Mehr erfahren Sie hier.
Ein Ampelblitzer löst zum ersten Mal aus, wenn die Haltelinie bei Rot widerrechtlich überquert wird. Das zweite Mal wird geblitzt, wenn das Fahrzeug sich in die Gefahrenzone auf die Kreuzung begibt. Alle weiteren Details finden Sie weiter unten.
Ebenso wie beim Geschwindigkeitsverstoß variieren die Blitzer-Strafen. War die Ampel maximal eine Sekunde lang rot, beträgt das Bußgeld 90 €. Dauerte die Rotphase bereits länger, werden 200 € fällig. Alles Weitere finden Sie an dieser Stelle.
Nein. Nicht jede Ampel ist mit einem Ampelblitzer ausgestattet. Woran Sie erkennen können, ob einer an der Kreuzung oder Einmündung platziert ist, erfahren Sie hier.
Ampelblitzer im Video erklärt:
Was ist ein Ampelblitzer?
Inhalt
Der Ampelblitzer überwacht das Verhalten bei Ampeln an Kreuzungen und Einmündungen. Wenn Sie Rot sehen, ist es bereits zu spät. Der Blitzer löst aus und dokumentiert Ihren Rotlichtverstoß.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann es blitzt, wie ein Ampelblitzer aussieht und mit welcher Technik er funktioniert.
Wir erklären, welche Konsequenzen Sie tragen müssen, wie hoch beim Ampelblitzer die Strafe in der Probezeit ist und ob sich ein Einspruch lohnt.
Wann löst ein Ampelblitzer aus?
Überfahren Sie eine rote Ampel, löst der Blitzer aus. Allerdings kann es schon vorher zum Foto kommen. Denn wie sie auch funktionieren, bei einem Ampelblitzer wird meistens zweimal geblitzt. Das liegt daran, dass zwei unterschiedliche Verstöße festgestellt werden können:
- der Haltelinienverstoß
- der Rotlichtverstoß
Übrigens: Die Geräte können meistens auch das Tempo eines Fahrzeuges feststellen. Deswegen blitzen viele Ampelblitzer auch die Geschwindigkeit eines Autos, wenn es zu schnell ist. Wird das Handy am Steuer genutzt, kann es unter Umständen ebenfalls erfasst werden.
Wenn Sie bei roter Ampel die Haltelinie überqueren, allerdings rechtzeitig zum Stehen kommen, um nicht auf die Kreuzung zu rollen, handelt es sich um einen Haltelinienverstoß. Hierbei werden sie durch den Ampelblitzer nur einmal geblitzt. Das Bußgeld fällt bei diesem Tatbestand gering aus.
Fahren Sie jedoch bei Rot vollständig über die Ampel, sehen Sie erneut das Blitzen vom Ampelblitzer. Die Kamera nimmt ein zweites Foto von Ihnen auf und ein Bußgeldbescheid mit den empfindlichen Konsequenzen eines Rotlichtverstoßes steht Ihnen bevor.
Wollen Sie an einer Kreuzung rechts abbiegen und neben der Ampel ist ein sogenannter Grünpfeil angebracht, können Sie die Abzweigung problemlos nehmen.
Ihr Verhalten ist laut § 37 der Straßenverkehrsordnung (StVO) erlaubt. Der Ampelblitzer wird beim Rechtsabbiegen mit Grünpfeil nicht auslösen, selbst wenn das rote Licht Ihnen entgegenstrahlt.
Allerdings sind Sie auch in diesem Fall verpflichtet, ihr Fahrzeug an der Haltelinie zu stoppen, damit Sie die nötige Sorgfalt walten lassen können.
Wie sehen moderne Ampelblitzer aus?
Es existieren verschiedene Modelle. Am weitesten verbreitet sind Blitzer-Typen mit Induktionsschleifen oder mit Lidartechnologie. Sie stehen hinter den Haltelinien und Ampeln, damit die Bilder durch den Ampelblitzer das Kennzeichen und den Fahrzeugführer deutlich sichtbar machen.
Dementsprechend ist die manchmal vorkommende kleine Kamera auf der Ampel, die im Volksglauben auch als ein Blitzer identifiziert wird, völlig harmlos. Sie ist ein Bewegungsmelder, der die Ampel auf Grün stellt, wenn Autos die Kreuzung passieren möchten.
Ampelblitzer mit Induktionsschleifen
Bei Ampeln mit einem Blitzer, der mit Induktionsschleifen funktioniert, findet der Großteil des Geschehens unter der Straße statt.
Im Asphalt sind zwei Induktionsschleifen mit Sensoren verlegt. Die erste befindet sich auf der Höhe der Haltelinie. Überqueren Sie diese, werden Sie nur einmal geblitzt.
Fahren Sie jedoch weiter und passieren auch die zweite Induktionsschleife, welche im Kreuzungsbereich installiert ist, löst der Ampelblitzer erneut aus und es wird ein zweites Foto gemacht. Jetzt handelt es sich um einen Rotlichtverstoß.
Ampelblitzer mit Lidartechnologie
Seit einigen Jahren wird die Lidartechnologie eingesetzt. Zu erkennen sind diese Ampelblitzer an den charakteristischen Säulen, die am Straßenrand stehen.
Die Geräte senden Lichtwellen aus, welche vom Fahrzeug reflektiert und wieder zurückgeschickt werden. Die erste Messung stellt fest, ob eine Haltelinienverstoß vorliegt. Die zweite erfasst einen Rotlichtverstoß.
Geräte mit Lidartechnologie nutzen manchmal Schwarzlichtblitzer, die für das menschliche Auge kaum zu erkennen sind. Es ist also möglich, dass Sie geblitzt wurden, ohne es zu merken.
Gibt es mobile Ampelblitzer?
Auch mobile Ampelblitzer können vorkommen. Die Polizei kann aus ihren Fahrzeugen heraus Aufnahmen anfertigen und protokollieren, wenn Sie eine rote Ampel überfahren.
Ampelblitzer – Bußgeld, Fahrverbot & Co.
Sieht man einen Ampelblitzer auslösen, ist es bereits zu spät. Es bleibt nur noch das Warten auf den Bußgeldbescheid. Die Höhe der Sanktionen richtet sich nach den Konsequenzen sowie nach der Dauer des Verstoßes.
Liegt lediglich ein Haltelinienverstoß vor, wird ein Verwarngeld von 10 € fällig.
Überfahren Sie eine rote Ampel mit einem Blitzer, bleibt die Strafe nicht aus. Dabei wird zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Rotlichtverstoß unterschieden.
Ein einfacher Rotlichtverstoß liegt vor, wenn die Ampel maximal eine Sekunde rot war. Das Bußgeld beträgt hierbei 90 €. Außerdem wird ein Punkt in Flensburg eingetragen.
Sollte der einfache Rotlichtverstoß mit einer Gefährdung einhergehen, steigt das Bußgeld auf 200 €. Kommt es zum Unfall, werden 240 € fällig. Darüber hinaus werden ebenso wie bei der Gefährdung ein Fahrverbot von einem Monat sowie zwei Punkte verhängt.
Übrigens: Ein Ampelblitzer zieht keine Strafe nach sich, zumindest nicht im juristischen Sinne. Beim Rotlichtverstoß handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit und nicht um eine Straftat. Deswegen wird ein Bußgeld und kein Strafgeld fällig.
Der qualifizierte Rotlichtverstoß liegt vor, wenn es länger als eine Sekunde rot war, bevor Sie die Ampel passierten. Das Bußgeld beträgt 200 €. Die Konsequenzen werden durch zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat ergänzt. Während die beiden letztgenannten Sanktionen gleichbleiben, steigt das Bußgeld bei Gefährdung auf 320 € und bei einem Unfall auf 360 €.
Wird ein Ampelblitzer in der Probezeit ausgelöst, bleiben die genannten Folgen dieselben. Neben Bußgeld, Fahrverbot und Punkten müssen Sie jedoch auch ein Aufbauseminar für Fahranfänger besuchen. Außerdem verlängert sich Ihre Probezeit um zwei weitere Jahre.
Auch mit dem Fahrrad ist das Überfahren einer roten Ampel nicht erlaubt. Die dafür verhängten Bußgelder finden Sie ebenso wie alle anderen Sanktionen in der Bußgeldtabelle.
Lohnt sich beim Rotlichtverstoß der Einspruch?
Sind Sie überzeugt, dass der Ampelblitzer bei Grün oder Gelb geblitzt hat, sollten Sie einen Einspruch einlegen. Daraufhin wird überprüft, ob das Gerät einwandfrei funktionierte und ob tatsächlich ein Verstoß vorlag.
Allerdings sollten Sie bedenken, dass auch das Fahren über eine gelbe Ampel eine Ordnungswidrigkeit darstellen kann. Grundsätzlich müssen Sie nämlich auch bei Gelb zum Stehen kommen, ansonsten handelt es sich um einen sogenannten Gelblichtverstoß, welcher ein Verwarngeld in Höhe von 10 € nach sich ziehen kann. Die Ausnahme ist das Szenario, wenn Sie zu nah an der Ampel sind, um eine gefahrlose Bremsung durchzuführen.
Trotzdem empfiehlt sich in solchen Fällen der Einspruch gegen den Bußgeldbescheid. Ampelblitzer gelten zwar ebenso wie Geschwindigkeitskontrollen als äußerst zuverlässig, doch wenn lediglich ein Gelblichtverstoß festgestellt wird, können Sie den empfindlichen Konsequenzen entgehen, die beim Überfahren einer roten Ampel drohen.
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